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Kanton Aargau unterstützt Pilotprojekt «Intensives Case Management – ICM»: Versorgungslücke für schwer Abhängigkeitserkrankte soll geschlossen werden

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Kanton Aargau

Kanton Aargau

Symbolbild Pixabay

Der Regierungsrat hat beschlossen, das 3,5-jährige Pilotprojekt basierend auf der Verordnung über die Durchführung von Pilotprojekten in der Gesundheitsversorgung (VDPG) mit rund 1,9 Millionen Franken zu unterstützen. Das Projekt stellt eine Zusammenarbeit zwischen der Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG), dem Verein Beratungszentrum Baden plus (BZBplus) und der Stiftung Suchthilfe ags (Suchthilfe ags) dar.

Das Pilotprojekt hat zum Ziel, eine Versorgungslücke für Personen mit schwerwiegenden Abhängigkeitserkrankungen und psychosozialen Problemen zu schliessen und ein neues Betreuungsmodell für diese Zielgruppe zu testen. Dabei erproben die Projektträger das Konzept des sogenannten Intensiven Case Managements (ICM), das sich auf die komplexen Bedürfnisse dieser Klientinnen und Klienten fokussiert und eine nachhaltige psychiatrische, somatische und psychosoziale Stabilisierung der Betroffenen anstrebt. Der schadensmindernde Ansatz des Konzepts spielt eine zentrale Rolle. Bei den Betroffenen handelt es sich um Personen mit unbefriedigender Behandlungssituation und hoher Inanspruchnahme von Gesundheits- und Sozialleistungen, schwer erreichbare Personen und Personen mit dualer Diagnose (Suchterkrankung und psychische Erkrankung). Die Projektträger evaluieren die Wirksamkeit und den Nutzen der ICM-Intervention aus medizinischer, psychosozialer und wirtschaftlicher Sicht.

Enge Begleitung und Unterstützung nach Klinikaustritt

Das ICM sieht eine integrierende Betreuung vor, indem Fachpersonen der Suchthilfe ags und des BZBplus die Betroffenen nach einem Klinikaustritt proaktiv begleiten und unterstützen. Es geht über die Ansätze des traditionellen Case Managements hinaus und ist für die komplexen Bedürfnisse der Zielgruppe konzipiert.

Es zeichnet sich durch eine regelmässige enge Begleitung und ein fortlaufendes Monitoring aus. Die Fachpersonen stellen einen wichtigen und kontinuierlichen Bezugspunkt für die Betroffenen dar. Die Betreuung der betroffenen Personen findet sowohl ortsunabhängig als auch in den Räumlichkeiten der PDAG und der Beratungsstellen statt. Das aufsuchende Vorgehen ist dabei von grosser Wichtigkeit, denn nur so können die Adressaten teilweise überhaupt erst erreicht werden. Darüber hinaus erfolgt im Rahmen des Projekts eine punktuelle ärztliche Betreuung der Betroffenen durch die PDAG.

Quelle: Kanton Aargau

19.9.2025


Michael Geissberger, Pflegerische Zentrumsleitung des Zentrums für Abhängigkeitserkrankungen der PDAG

«Mit dem ICM wird die Begleitung von Menschen möglich, die Hilfe wollen, sie aber aufgrund ihrer Suchterkrankung nicht in Anspruch nehmen können. Gemeinsam mit der Suchthilfe ags und dem BZBplus testen wir dafür ein innovatives und zukunftsfähiges Versorgungsmodell.»


Pilotprojekte in der Gesundheitsversorgung

Seit dem 1. Januar 2022 kann der Kanton gestützt auf § 39a des kantonalen Gesundheitsgesetzes (GesG) Pilotprojekte im Bereich der Gesundheitsversorgung mit einem finanziellen Beitrag unterstützen oder diesen Projekten erlauben, von kantonalen Normen und Weisungen ausnahmsweise und für eine definierte Dauer abzuweichen. Der Kanton fördert damit die Erprobung, Durchführung und Evaluierung neuer Versorgungsmodelle, wenn diese der Erzielung medizinischer, versorgungstechnischer oder wirtschaftlicher Verbesserung dienen. Bisher hat der Kanton Aargau 17 Pilotprojekte unterstützt. Alle laufenden Pilotprojekte sind einsehbar unter:

Pilotprojekte in der Gesundheitsversorgung

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