Schweiz plant im Kanton Genf eine Impfung der Rinder gegen die Lumpy-Skin-Krankheit
Am 29. Juni 2025 wurde in Frankreich erstmals ein Fall von Lumpy-Skin-Krankheit (Lumpy Skin Disease, LSD) in einem Rindviehbetrieb in Savoyen bestätigt. Die Krankheit betrifft Rinder, Büffel und Bisons und wird hauptsächlich durch Stiche von Fliegen und Stechmücken übertragen.
Aufgrund der geografischen Nähe liegt der Kanton Genf in der von Frankreich eingerichteten Überwachungszone. Frankreich hat beschlossen, alle Rinder in der Überwachungszone zu impfen, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Um einen Ausbruch in der Schweiz zu verhindern, beabsichtigt auch die Schweiz, alle empfänglichen Tierarten im Kanton Genf zu impfen. Für den Menschen stellt die Lumpy-Skin-Krankheit keine Gefahr dar. In der Schweiz ist bisher kein Fall von LSD bekannt.
Die Lumpy-Skin-Krankheit (LSD) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die Rinder, Büffel und Bisons befällt. Sie wird hauptsächlich durch Stiche von Fliegen und Stechmücken übertragen und führt zu hohen wirtschaftlichen Verlusten. Für den Menschen stellt sie kein Risiko dar. Sie ist weder direkt noch über Lebensmittel übertragbar.
Seit 2015 kam es wiederholt zu Ausbrüchen in Südosteuropa. Am 22. Juni wurde sie erstmals in Italien und am 29. Juni 2025 in einem Rinderbetrieb in Savoyen, Frankreich, nachgewiesen.
Präventive Impfung aller Rinder im Kanton Genf zur Eindämmung der Krankheit
Nach dem Fall in Savoyen hat Frankreich um den betroffenen Betrieb eine Schutzzone mit einem Radius von 20 km sowie eine Überwachungszone mit einem Radius von 50 km eingerichtet, die auch den Kanton Genf einschliesst. Innerhalb der Überwachungszone ist der Tierverkehr eingeschränkt und es werden vermehrt tierärztliche Kontrollen durchgeführt. Um die Tiere in diesen Zonen weiter zu schützen und die Verbreitung der Krankheit einzudämmen, beabsichtigen sowohl Frankreich als auch die Schweiz, Rinder innerhalb dieser Zonen zu impfen. In der Schweiz betrifft dies derzeit das Gebiet des Kantons Genf. Das BLV hat daher in Absprache mit dem Kanton Genf alle Schritte eingeleitet, um so rasch wie möglich Impfstoff zum Schutz der Rinder zu beschaffen.
Derzeit ist kein Schweizer Fall der LSD bekannt. Das BLV verfolgt die Lage weiterhin aufmerksam und wird in enger Zusammenarbeit mit den kantonalen Veterinärdiensten alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern und die Tiergesundheit in der Schweiz zu schützen.
Lumpy-Skin-Krankheit
In der Schweiz gehört die Lumpy-Skin-Krankheit zu den hochansteckenden Tierseuchen und wird durch Fliegen und Mücken übertragen. Die Krankheit verursacht zunächst Fieber, das über 41 °C steigen kann. Nach einer Inkubationszeit von 4 bis 20 Tagen treten schmerzhafte Knoten am ganzen Körper auf. Häufig sind diese mit unspezifischen Symptomen wie Teilnahmslosigkeit, Appetitlosigkeit, Nasen- und Augenausfluss, seltener mit Ödemen sowie einer Vergrösserung der Lymphknoten verbunden.
Tiere vollständig vor Fliegen und Mücken zu schützen, ist kaum möglich. Physische Barrieren und der Einsatz von Insektiziden und Repellentien können helfen, die Anzahl der Fliegen und Mücken im Stall und in der Umgebung der Tiere zu reduzieren. Zudem wird empfohlen, stehendes Wasser zu entfernen, da dies ein idealer Brutplatz für Mücken ist.
Tierhaltende sind verpflichtet, Verdachtsfälle umgehend der Tierärztin oder dem Tierarzt zu melden. Für den Menschen ist die Krankheit ungefährlich: Sie ist weder übertragbar noch stellt der Verzehr von Produkten infizierter Tiere ein Risiko für die Gesundheit dar. Zurzeit ist in der Schweiz kein Impfstoff gegen diese Tierseuche zugelassen, das BLV arbeitet jedoch daran, um die geplante Impfung im Kanton Genf so rasch wie möglich durchführen zu können.
Quelle: Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV
5.7.2025
Weitere Informationen: Lumpy-Skin-Krankheit