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Vergiftete Geschichte – Umweltfolgen der Industrialisierung im Aargau

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Kehrichtdeponie in Würenlingen

Kehrichtdeponie in Würenlingen

Fotografie, 1970. Bildnachweis zvg HGA

Industrialisierung bedeutete Fortschritt – aber auch Belastung. Die Historikerin Claudia Aufdermauer zeigt in ihrem Vortrag am Donnerstag, 23. Oktober 2025, im Historischen Museum Baden, wie früh Menschen die negativen Folgen industrieller Verschmutzung wahrnahmen und wie diese Umweltgeschichte bis heute nachwirkt. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der HGA (Historische Gesellschaft des Kantons Aargau) statt.

Die Industrialisierung brachte Fortschritt – aber auch Gifte. Schon im 19. Jahrhundert reagierten Menschen auf stinkende Flüsse, tote Fische und gesundheitliche Beschwerden. Sie protestierten, dokumentierten und forderten politische Konsequenzen – lange bevor der Begriff «Umweltschutz» überhaupt existierte.

Die Historikerin und Autorin Claudia Aufdermauer beleuchtet in ihrem Vortrag «Vergiftete Schweiz – Vergifteter Aargau» am Donnerstag, 23. Oktober 2025, im Historischen Museum Baden, wie früh ein Umweltbewusstsein entstand – und wie aktuell die Geschichte der Industrialisierung bis heute ist. Grundlage ist ihr Buch «Vergiftete Schweiz – Eine andere Geschichte der Industrialisierung» (Hier und Jetzt Verlag, 2024), das die Umweltfolgen industrieller Produktion anhand giftiger Stoffgruppen wie Arsen und Phosphor erzählt.

Claudia Aufdermauer zeigt, wie Arbeiterinnen und Arbeiter unter Chemikalien litten, wie Behörden unter dem Einfluss der Industrie zögerten, zu handeln und wie sich Widerstand formierte. Ein Rheinfischer, der stinkende Fische meldet, ein Apotheker, der Gewässerproben verweigert und eine Gruppe Solothurner Gemeindevertreter, die 1894 gegen eine Papierfabrik protestierten. Sie alle stehen für eine frühe Umweltbewegung.

Der Vortrag führt durch die Geschichte von Umweltdiagnosen, Gesetzeslücken und industriellen Vertuschungsstrategien. Er zeigt, wie sich Umweltwissen entwickelte – und wie viele Probleme bis heute ungelöst sind, etwa bei «ewigen Chemikalien» wie PFAS.

Gleichzeitig lädt der Abend dazu ein, innezuhalten und sich zu fragen: Wo stehen wir heute? Was können wir selbst dazu beitragen, damit industrielle Entwicklung und Umwelt in ein neues Gleichgewicht kommen? Die Geschichte zeigt: Es braucht den Menschen, der hinschaut, der handelt, der Verantwortung übernimmt. Wer sich die Fakten anhört, kann für sich mitnehmen, was er oder sie ab morgen tun – oder lassen – kann. Damit Fortschritt nicht auf Kosten der Natur geht, sondern beide Seiten gewinnen.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau statt und ist Teil der Reihe «Neue Geschichten aus 2000 Jahren».

Quelle: Stadt Baden

10.10.2025


Veranstaltungsinfos auf einen Blick

• Vergiftete Schweiz – Vergifteter Aargau

• Vortrag von Claudia Aufdermauer, Historikerin

• Industrialisierung hinterlässt Spuren – auch giftige. Claudia Aufdermauer zeigt in ihrem Vortrag eine Umweltgeschichte des Aargaus.

Datum: Donnerstag, 23. Oktober 2025

Beginn Vortrag: 19 Uhr

Türöffnung & Barbetrieb: ab 18 Uhr

Veranstaltungsort: Historisches Museum Baden, Wettingerstrasse 2, Baden

Eintritt: CHF 10.– (Abendkasse)

Anmeldung: bis 21.10.2025 an hist.museum@baden.ch oder T+41 56 222 75 74

Eine Veranstaltung der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau

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