Freude über seltene Pelikanküken im Tiergarten Schönbrunn
Mit einer Flügelspannweite von rund drei Metern ist der Krauskopfpelikan die grösste Pelikanart. In Zoos wird er nur selten gezüchtet, im Tiergarten Schönbrunn kann man sich derzeit aber nach längerer Zeit wieder über Nachwuchs freuen. «Wir sind ganz aus dem Häuschen», so Tierpflegerin Kathrin Stoiser.
2018 wurde im Wiener Zoo eine neue Pelikan-Gruppe gegründet, die über das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP) mittlerweile auf zehn Tiere angewachsen war. «Pelikane sind Koloniebrüter. Sie schätzen die Sicherheit der Gruppe. Wir dachten, dass unsere Gruppe noch zu klein wäre und haben nicht mit einer Nachzucht gerechnet. Zuletzt sind jedoch Pelikane aus dem Zoo Salzburg dazugekommen, die einst bei uns geschlüpft sind. Es war vielleicht hilfreich, dass sie an die Routine und den Hausgebrauch auf unserer Pelikaninsel gewöhnt waren.»
Der Krauskopfpelikan ist in Südosteuropa und Asien verbreitet. Bis 2017 war er auf der Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) als «gefährdet» gelistet. Mittlerweile zeigten die Schutzbemühungen Erfolg, in einzelnen Regionen nimmt der Bestand aber weiter ab. Hauptursachen sind die Verdrängung aus dem Lebensraum sowie dessen Verlust und die Störungen durch Fischer und Touristen.
Im Tiergarten Schönbrunn gibt es aktuell drei Küken, die ab Ende März geschlüpft sind. Ein Tipp der Pflegerin: «Beide Elternteile wärmen die Küken abwechselnd. Am besten kann man die Kleinen sehen, wenn sich die Eltern gerade am Nest ablösen und wenn sie die Kleinen mit vorverdautem Fisch füttern.» Ihren Namen verdanken die Krauskopfpelikane den gekräuselten Federn am Kopf. Die Mini-Pelikane sind nach dem Schlupf aber komplett nackt und somit auch noch kleine Glatzköpfe.
Quelle: Tiergarten Schönbrunn Wien
Bilder: Daniel Zupanc / Tiergarten Schönbrunn Wien
15.4.2023