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Sansa – Neues Luchsweibchen für den Tierpark Goldau

Sansa - Luchsweibchen im Tierpark Goldau

Knapp drei Jahre war das Luchsweibchen Desari im Natur- und Tierpark zu Hause – nun ist sie wieder zurück in den Tiergarten Nürnberg gereist. Im Gegenzug kam das Luchsweibchen Sansa nach Goldau.

Im Tierpark Goldau ist ein neuer Luchs eingezogen: Das viereinhalb-jährige Weibchen namens Sansa ist Anfang Februar in Goldau eingetroffen. Nach seiner Ankunft durfte es direkt in die Luchsanlage im Park ziehen, hat gleich die Plattform hoch oben in den Bäumen erklommen und neugierig die neue Umgebung begutachtet. Sansa ist einfach an ihrem «Knickohr» zu erkennen. Dieses stammt von einem geplatzten Blutgefäss im Jahr 2021, was einen Bluterguss zur Folge hatte. Dies führt jeweils zu einer bleibenden Veränderung am Ohrknorpel – man kennt dies auch von Hund und Hauskatze.

Um die Luchse langsam aneinander zu gewöhnen, wurden die «alten» Goldauer Luchse Desari und Lucki temporär in einem angrenzenden Abteil abgetrennt, wobei sie gegenseitigen Sichtkontakt hatten. Das Weibchen Desari wurde am Tag darauf eingefangen, untersucht und für den Transport nach Nürnberg vorbereitet. Bereits nach wenigen Tagen konnten Sansa und Lucki erfolgreich in ihrer Anlage zusammengeführt werden.

Umzug für den Arterhalt

Die Tierpark-Luchse sind Teil des europäischen Erhaltungszuchtprogrammes (EEP). Diese Zuchtprogramme haben zum Ziel, eine genetisch vielfältige Population einer bedrohten Tierart zu erhalten und Inzucht zu vermeiden. Um dies zu gewährleisten, werden Tiere innerhalb von Zoos und Tierparks getauscht, um gesunde Populationen aufzubauen und zu erhalten.

So wurde auch der Luchs-Tausch zwischen Goldau und Nürnberg durch das EEP definiert. In Nürnberg gibt es einen jungen Kuder (männlicher Luchs), der perfekt zu Desari passt und man hofft, mit den beiden erfolgreich züchten zu können.

Gefährdeter Beutegreifer

Der Luchs gehört neben Bär und Wolf zu den drei grossen Beutegreifern der Schweiz. Im 18. Jahrhundert wurde er in der Schweiz komplett ausgerottet – in den 70-er Jahren wurde er nach behördlicher Genehmigung wieder angesiedelt. Auch wenn es heute wieder eine Population von Luchsen in der Schweiz gibt, gilt er bei uns sowie in Deutschland gemäss nationaler Roter Liste als «stark gefährdet» respektive «vom Aussterben bedroht». Aktuell geht man im gesamten Alpenbogen von rund 190 Luchsen aus, die Mehrheit davon in der Schweiz. Für das längerfristige Überleben hierzulande sind die aktuellen Populationen jedoch zu klein – daher wird eine Verbindung zu anderen Populationen angestrebt.

Die grösste Katze Mitteleuropas ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Einzelgänger. Als Überraschungsjäger ist er auf deckungsreiches Gelände und genügend Beutetiere angewiesen. Typisch für den Luchs sind seine Pinselohren sowie sein kurzer Schwanz. Das Punktmuster des Felles ist für jedes Individuum charakteristisch und unterscheidet sich von Tier zu Tier.

Quelle: Tierpark Goldau

Bilder ZVG: Tierpark Goldau

25.2.2023

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