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Der 11.11. – Mehr als nur eine Schnapszahl

Gansabhauet in Sursee

Gansabhauet in Sursee

Gansabhauet in Sursee

Bild ZVG Stadt Sursee / Fotograf Bruno Meier Sursee

Gleich zwei Ereignisse mit historischem Hintergrund prägen jedes Jahr den 11. 11. in vielen Städten und Dörfern der Schweiz, wie auch im benachbarten Österreich und Deutschland: In Sursee findet der St. Martins-Tag mit der «Gansabhauet» statt und in Zürich wird die Fasnacht festlich eröffnet. Nicht aber in der Stadt Luzern.

Die «Gansaubhauet» geht jeweils am 11. 11. im Surseer Städtli über die Bühne. Obwohl der Ursprung unklar ist, trifft sich Jung und Alt zur Gansabhauet, zum «Stangechlädere» oder dem «Räbeliechtliumzug»

Kein Blickkontakt, etwas Wein und viel Glück

Begleitet von Pauken- und Trommelschlägen ziehen der Stadtrat, die Zunft «Heini von Uri» und die Organisatoren mit den geladenen Gästen nach dem Mittag zum Festplatz. Anschliessend stellt sich der erste Schläger – nach einem Glas Wein und einigen Drehungen um die eigene Achse – der Gansabhauet. Gekleidet in einen roten Umhang, bewaffnet mit einem stumpfen Dragonersäbel, die Augen hinter der goldenen Sonnenmaske verbunden, versuchen die jungen Frauen und Männer mit einem einzigen Hieb den Rumpf einer leblosen Gans vom Kopf zu trennen. Wem das Kunststück gelingt, dem winkt neben Ruhm und Ehre auch ein leckeres Festmahl. Die erfolgreiche Schlägerin oder der erfolgreiche Schläger - 2019 ist erstmals einer Frau der entscheidende Schlag geglückt - darf die Gans mit nach Hause nehmen. Preis der Gansabhauet war früher und ist auch heute noch die Gans.

Aktive Kinder

Zwischen den einzelnen Schlägen können sich die Kinder beim «Stangechlädere» ein Geschenk sichern, beim «Sackgompe» gegeneinander antreten oder sich beim «Chäszänne» mit einer möglichst verrückten Grimasse ein Stück Käse verdienen. Für eine besondere Atmosphäre in der Surseer Altstadt sorgen am frühen Abend die Kinder mit ihren «Räbeliechtli». Der Lichterumzug startet beim Untertor und führt danach durch die autofreie und verdunkelte Altstadt zum AltersZentrum St. Martin.

Gansabhauet in Sursee

Gansabhauet in Sursee

Bild ZVG Stadt Sursee / Fotograf Bruno Meier Sursee

Herkunft im Dunkeln

Die Ursprünge der traditionellen Gansabhauet, die jeweils am Martinstag vor dem Surseer Rathaus über die Bühne geht, sind noch immer im Dunkeln. Bekannt ist lediglich, dass der Brauch um 1820 aus Sursee verschwand, aber bereits 41 Jahre später wieder zum Leben erweckt wird. Wie der Name schon erahnen lässt, geht es bei der Gansabhauet darum, den Hals der leblosen Gans mit einem Säbelhieb zu durchtrennen.

Ob der traditionelle Anlass auf die mittelalterlichen Zehntenabgaben an die Klöster Muri, St. Urban und Einsiedeln am Martinitag zurück geht, ist historisch nicht ausreichend belegt. Sicher ist, dass ähnliche Bräuche um das wertvolle Tier Gans früher in ganz Europa verbreitet waren. Sicher ist vor allem, dass sich jedes Jahr am 11. November wieder zahlreiche Schaulustige vom archaischen Brauch in den Bann ziehen lassen werden.

Warum der Fasnachtsbeginn in vielen Städten wie Zürich, Köln und Main am 11.11. stattfindet, nicht aber in der Fasnachts-Hochburg Luzern

Wie so vieles hat auch die Fasnacht mit Religion zu tun. Denn je nach Konfession werden die rüüdigen Tage an anderen Tagen gefeiert. Es gibt dabei eine katholische und eine reformierte Fasnacht. Die katholische Fasnacht beginnt, wie sie die Stadt Luzerner kennen, am Schmutzigen Donnerstag und endet am Äschermittwoch. Also zu Beginn der Fastenzeit, 40 Tage vor Ostern. Als Beginn der Fasnacht gilt in vielen deutschsprachigen Gebieten jedoch bereits der Dreikönigstag am 06. Januar.

Köln und Mainz läuten den Karneval ein

In reformierten Kantonen wie Zürich wird die Fasnacht aber offiziell am 11. November eingeläutet. So auch in den deutschen Karnevalshochburgen Köln, Mainz oder Düsseldorf. Bei diversen Luzerner Landgemeinden wird der 11.11. ebenfalls als Startschuss in die Fasnacht gefeiert. So gibt es einige Guuggenmusiken, welche ihre Fasnachtsbälle am 11.11. durchführen. Ob dies aber wirklich mit dem Glauben zu tun hat oder doch eher mit der Vereinskasse, bleibt offen.

Gansabhauet in Sursee

Gansabhauet in Sursee

Bild ZVG Stadt Sursee / Fotograf Bruno Meier Sursee

Warum beginnt der Karneval am 11.11. um 11.11 Uhr?

Aber manchmal kommt die Frage auf: Warum beginnt die Fasnacht genau am 11.11. um 11.11 Uhr? Im Mittelalter stand die Zahl Elf für Jux und Narretei. Es ist eine Schnapszahl, eine Narrenzahl, wie man damals gesagt hätte.

Im christlichen Glauben wird die Zahl 11 auch mit Sünde und Profanität verbunden: Sie steht zwischen den Zahlen Zehn und Zwölf, die grosse biblische Bedeutung haben. Elf – einer mehr als die zehn Finger und einer weniger als die zwölf Apostel. Nichts Halbes und nichts Ganzes.

Gefestigt hat sich die Zahl, seitdem sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts der sogenannte «Elfer-Rat» etablierte, der bis heute die Organisationskomitees in den verschiedenen Fasnachtsvereinen bildet. Zudem beginnen Sitzungen nicht zur vollen Stunde, sondern elf Minuten später.

Fasnacht (Karneval) bereits bei Römern und Germanen?

Woher die Fasnacht (Karneval) genau kommt, ist nicht zur Gänze geklärt. Bereits im antiken Rom gab es Festlichkeiten, zu denen ausgelassen gefeiert und Rollen von oberen und unteren Gesellschaftsschichten vorübergehend getauscht wurden. Es fanden sogar bunte Festumzüge statt. Zu diesen zählen beispielsweise die sogenannten «Saturnalien» oder «Lupercalien» zu Ehren der Götter Saturn und Faunus.

Dass hier die Wurzeln des heutigen Karnevals liegen, bezweifelt die Forschung jedoch ebenso, wie den verbreiteten Glauben, dass die Ursprünge in germanischen oder keltischen Frühlingsfesten liegen. In vorchristlicher Zeit veranstalteten die Menschen zum Ende des Winters in Verkleidung als Geister und Dämonen ein grosses Spektakel. Dieses vertrieb die bösen Geister und sollte die Frühlingsgeister mithilfe von Schellen und Trommeln wecken.

Christliche Fastenzeit als Ursprung

Sehr viel wahrscheinlicher ist ein christlicher Ursprung: Der Karneval, auch Fastnacht genannt, leitete demnach die lange Fastenzeit ein, die von Aschermittwoch bis Ostern andauerte. Deshalb finden davor noch ausgiebige Feiern statt, die von viel Trank und Speis begleitet werden: Das Essen fällt entsprechend sehr üppig und vor allem fettig aus.

Quellen: Stadt Sursee, Radio Pilatus, T-Online, Wikipedia

Bilder Gansabhauet: Stadt Sursee / Fotograf Bruno Meier Sursee

11.11.2023

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