Gesamtsanierung Museum Langmatt Baden auf Kurs
Mit dem Verkauf von drei Bildern aus dem Bestand der Sammlung konnte die Stiftung Langmatt das notwendige Kapital für den langfristigen Betrieb des Museums in der Villa Langmatt lösen. Der letzte Mosaikstein in der erarbeiteten Konzeption erlaubt es, die Strategie "Zukunft Langmatt" wie vorgesehen umzusetzen.
Am kommunalen Urnengang vom 18. Juni 2023 stimmte das Badener Stimmvolk der Beteiligung der Stadt Baden an der gemeinnützigen Villa Langmatt AG mit 79% JA-Stimmen zu. Damit verbunden ist ein Verpflichtungskredit von CHF 10 Mio. für die anstehende bauliche Sanierung. Die Stiftung verpflichtete sich demgegenüber, das notwendige Kapital für die Sanierung der Stiftungsfinanzen zu beschaffen.
Erfolgreiche Auktion ermöglicht Umsetzung der Strategie "Zukunft Langmatt"
Mit dem Bilderverkauf an der Auktion von Christie's in New York vom 9. November 2023 hat die Stiftung nun ihrerseits ihren zentralen Beitrag an die Umsetzung der partnerschaftlich erarbeiteten Strategie "Zukunft Langmatt" geleistet. Der erzielte Erlös ermöglicht es, das Stiftungskapital aufzustocken und aus der Rendite den Betrieb langfristig zu finanzieren. Stadtrat Benjamin Steiner hat zusammen mit dem Gesamtstadtrat das Auktionsergebnis erfreut zur Kenntnis genommen. "Alle Grundlagen für eine erfolgreiche bauliche und betriebliche Zukunft dieses einzigartigen und identitätsstiftenden Badener Kulturguts sind nun geschaffen."
Nach der erfolgreichen Volksabstimmung und dem erfolgten Bilderverkauf liegt der Fokus nun auf der Umsetzung der baulichen Sanierung. Der Baustart ist für März 2024 vorgesehen, die Wiedereröffnung des Museums ist im Frühling 2026 geplant.
Quelle: Stadt Baden
10.11.2023
Museum Langmatt Baden versteigert in New York Bilder für 40 Millionen
Das Badener Museum Langmatt braucht Geld und hat nun Bilder aus der eigenen Sammlung versteigert. Ein Novum.
Das Museum Langmatt in Baden (AG) braucht 40 Millionen Franken, um weiterhin zu bestehen. Nun hat es drei Bilder von Paul Cézanne für 40.5 Millionen Franken (44.8 Millionen Dollar) verkauft. Versteigert wurden die Bilder durch das internationale Auktionshaus Christie's in New York.
Als Erstes kam das Gemälde «Fruits et pot de gingembre» (Früchte und Ingwertopf) unter den Hammer. Es wurde für 33.5 Millionen Dollar (30.3 Millionen Franken) versteigert. Der Wert des Gemäldes war zuvor auf 35 bis 55 Millionen Dollar geschätzt worden.
Wenn das wertvollste der drei Cézanne-Bilder für 40 Millionen Franken unter den Hammer gekommen wäre, wären die zwei weiteren Gemälde nicht versteigert worden, teilte das Museum in Baden vorausgehend mit. Somit wurden aber auch die zwei weiteren Werke «Quatre pommes et un couteau» und «La mer à l'Estaque» für 8.7 Millionen und 2.6 Millionen Dollar versteigert. Wer die Werke kaufte, war zunächst nicht bekannt.
Es ist ein ungewohnter Vorgang und in der schweizerischen und europäischen Museumsbranche neu. Ein Museum verkauft Bilder aus der eigenen Sammlung, um an Geld zu gelangen. Das sei ein Tabubruch, kritisierte die Schweizer Sektion des Internationalen Museumsverbandes Icom, als die Pläne bekannt geworden waren.
Vor der Versteigerung wurden die Bilder potenziellen Käuferinnen und Käufern in Hongkong, London und Taipeh gezeigt. Das Auktionshaus Christie's reiste mit den Bildern um die Welt, in der Hoffnung, Kunstsammlerinnen und – sammler zu begeistern.
Die Villa, in der sich die Kunstsammlung in Baden befindet, ist in einem schlechten Zustand. Das Museum geriet in finanzielle Schieflage. 2022 resultierte ein Minus. Das Stiftungsvermögen ist bald aufgebraucht. Weil die Geld- und Investorensuche erfolglos blieb, hatte sich das Museum zu diesem Schritt entschieden.
Quelle: SRF