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Grand Combin im Kanton Wallis: Das kalte Gedächtnis der Erde

Expeditionsleiterin Margit Schwikowski

Expeditionsleiterin Margit Schwikowski

Expeditionsleiterin Margit Schwikowski mit einem Eisbohrkern. Foto Scanderberg Sauer Photography. Bild ZVG PSI

Am 14. September bricht eine Expedition im Rahmen des internationalen Projektes Ice Memory auf, um auf dem Gletscher des Bergmassivs Grand Combin im Kanton Wallis eine Eiskernbohrung durchzuführen. Forschende des Paul Scherrer Instituts PSI helfen auf mehr als 4000 Höhenmetern dabei, das kalte Gedächtnis der Erde zu sichern.

Wenn die Gletscher der Erde in Folge des Klimawandels schmelzen, dann verliert die Erde damit auch ein bedeutendes Archiv ihrer Klimageschichte. In den Tiefen der manchmal mehrere Hundert Meter dicken Eisschichten sind unter anderem Gase und Partikel aus längst vergangenen Zeiten eingeschlossen. Hebt man diese Schichten in Form von Eisbohrkernen aus ihrem kalten Verlies, dann lassen sich durch Untersuchungen dieser Gase und Partikel beispielsweise wichtige Erkenntnisse über die Zusammensetzung der Erdatmosphäre früherer Zeitalter gewinnen und unter anderem Rückschlüsse auf klimatische Entwicklungen ziehen. «Darüber hinaus finden sich in den Eisbohrkernen sicher auch noch andere Ablagerungen und Rückstände, von denen wir noch gar nicht wissen, welche wissenschaftlichen Fragestellungen mit ihrer Hilfe in der Zukunft beantwortet werden könnten», sagt Margit Schwikowski, Leiterin des Labors für Umweltchemie am PSI und Expeditionsleiterin. Denkbar sind beispielsweise Rückstände der Erbsubstanz DNA, die auf noch unbekannte Lebewesen schliessen lassen, oder sogar eingefrorene Mikroorganismen, die Aufschlüsse über ganze Ökosysteme der Vergangenheit geben könnten.

Möglicherweise Botschaften von vor mehreren Tausend Jahren

Unter Schwikowskis Regie wird ein achtköpfiges Team auf dem 4100 Meter hoch gelegenen Gletschersattel des Grand Combin drei parallele Eiskerne bis in 80 Meter Tiefe bohren. «In der Tiefe werden wir auf das Felsbett stossen», erklärt Schwikowski. «Wie weit die Informationen, die wir aus diesen Eiskernen gewinnen können, zurückreichen, lässt sich jetzt noch nicht sagen», sagt die Umweltchemikerin. «Möglich sind mehrere Hundert bis mehrere Tausend Jahre.» Erst die genaue Untersuchung der Eiskerne wird dann zeigen, wie weit man mit diesem Archiv in die Vergangenheit zurückblicken kann.

Die acht bis zehn Tage dauernde Expedition ist Teil des globalen Ice-Memory-Projektes. Das von einem französisch-italienischen Team mit Unterstützung der Stiftung Université Grenoble Alpes und weiteren wissenschaftlichen Partnern ins Leben gerufene Projekt hat zum Ziel, Forscher in den wichtigsten betroffenen Ländern zusammenzubringen. Es sieht vor, Eiskerne von den bedrohten Gletschern zu entnehmen, die dann in einer Schneehöhle in der Antarktis gelagert werden sollen. Das hochantarktische Plateau, wo gewöhnlich Temperaturen unter -50 Grad Celsius herrschen, gilt als einer der zuverlässigsten, natürlichen Gefrierschränke der Welt. Die Schweiz ist ebenfalls an dem Projekt beteiligt, das unter anderem auch von der UNESCO unterstützt wird.

Mit seiner Hilfe soll das eiskalte Gedächtnis der Erde als Welterbe bewahrt werden. Mit ihm können auch künftige Generationen die Umweltbedingungen und klimatischen Entwicklungen der Vergangenheit erforschen.

An der aktuellen Expedition sind neben Forschenden des PSI auch Wissenschaftler der Università Ca' Foscari Venezia beteiligt.

Quelle: PSI / Sebastian Jutzi

17.9.2020

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